07. Das Wort Gottes

„Möge es uns gelingen, unsere Bibeln auf dem Gnadenthron aufzuschlagen und sie beim Lichte der Wolke der Herrlichkeit zu lesen.“

Ich bin ein Fremdling auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir!

Ps 119,19

Ich sollte in meinen alltäglichen Pflichten den Ausspruch „Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes” (Mt 6,33) umsetzen. Durch Gottes Gnade und die Kraft seines Heiligen Geistes sehne ich mich danach, mich an die Regel zu halten, dass ich nicht mit Menschen rede, bevor ich nicht mit Gott gesprochen habe. Ich möchte meine Hände nicht benutzen, bevor ich nicht auf meinen Knien war. Und ich will keine Briefe oder Lektüre lesen, bevor ich nicht aus der heiligen Schrift gelesen habe. Ich hoffe außerdem, dass ich, „wenn der Tag kühl wird”*, beten und über den Namen des Herrn nachsinnen kann. Es könnte ja ein Garten Eden hier sein.

29. September 1848

„Behalte eine Traube aus dem Tal Eschkol** bei dir und befeuchte deinen ausgetrockneten Gaumen damit, wenn du kannst. Solltest du dafür keine Zeit finden, so kann dich dein himmlischer Vater gewiss auch auf andere Weise erfrischen. Du hast den ganzen Tag für ihn gearbeitet. Geh nach Hause und singe von seiner Liebe für dich, die nicht erst durch deine Mühen noch durch einen für ihn vollbrachten Dienst hervorgelockt werden muss.“

„Jeder Satz dieser inspirierten Bibel ist benetzt mit dem Tau der Liebe des Heiligen Geistes.“

„Das Schwert des Geistes – das Schwert, das der Geist verwendet. Das Schwert besteht aus mehreren Teilen – die lange Klinge, der Griff. So hat auch die Schrift verschiedene Teile, doch das Evangelium ist die scharfe Spitze, welche die Seele durchdringt.“

„Jedes Mal, wenn du einen Satz oder eine Aussage des Herrn begreifst, wird dir eine Tür eröffnet – sollten wir es eine Tür im Himmel nennen? Eine Tür wie jene, von der Johannes berichtet (Offb 4,1), durch die du im Geiste hindurchschreiten kannst, um tiefer in die Geheimnisse Gottes vorzudringen.“

„Salomonische Weisheit und Patmos-ähnliche Offenbarung*** ist das, worum wir bitten, wenn wir für die Erkenntnis Gottes beten.”

„Kaleb wurde wahrlich vierzig Jahre lang von einer Verheißung angetrieben.“

„Wende das, was der Herr dich lehrt, zuerst auf dich selbst an, und sollte er dir weitere Tage geben, so wende es auch auf andere an.“

„Wenn du einen Segen empfängst, so nimm dir Zeit, ihn in dein eigenes Herz sinken zu lassen, bevor du ihn weitererzählst.“

„Du sagst oftmals: ,Wenn ich bete, dann werde ich gedeihen‘. Das ist nur die halbe Wahrheit. Wenn du über das Wort nachsinnst und betest, dann wirst du gedeihen.“

„Gott gibt uns nur kleine Bissen auf einmal. Er hat seine Gemeinde zuerst mit Brotkrumen ernährt. Henoch hat sich von nur zwei Krümeln des Lebensbrotes ernährt, denn damals war die Gesamtheit der offenbarten Schrift nur ,Der Same der Frau wird das Haupt der Schlange zertreten‘ (1.Mose 3,15) und ,Siehe, der HERR kommt‘ (Jud 14; LÜ 12). Doch was für ein Leben hat er aufgrund dieser zwei Krümel geführt! Ebenso Noah in der Arche, der auch nicht mehr hatte. Wie dieser Mann sich doch von der ganzen restlichen Welt abgehoben hat! O Geschwister, wie sehr nähren uns die Krümel des Lebensbrotes!”

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* Anspielung auf 1.Mose 3,8

** Anspielung auf 4.Mose 13,23

*** Anspielung auf die Offenbarung, die Johannes auf der Insel Patmos verfasste

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