23. Mitstreiter

„Lass meinen Willen eins sein mit dem meines Herrn, dass ich wie der Nebenfluss eines gewaltigen Stromes sei.“

Gnade, die Gott uns in so vielfältiger Weise schenkt

1.Petr 4,10 (NGÜ)

Unser Gebet für alle Gläubigen muss überaus wichtig sein, vermutlich weil wir dabei den Stand suchen, den wir uns für alle gleichermaßen ersehnen, und dadurch das erbitten, was einen sehr breiten Nutzen hat. 

24. April 1847

Eines habe ich immer wieder lernen dürfen: obwohl der Herr scheinbar Evangelisten verwendet, um Seelen aufzuwecken, weist er doch älteren Mitarbeitern einen Platz in der Anleitung und Zurüstung der Erretteten zu. Wir müssen alle unseren Platz kennen und damit zufrieden sein. Wir sind, während wir hier verweilen, wie lebendige Wurzeln unter dem Erdboden, die sich nach oben durchkämpfen, um schon bald über viele liebliche Blätter und fruchttragende Äste hinauszusprießen. So bringen wir Frucht, die ihm würdig ist, in dem unsere Wurzeln befestigt sind. Die Erdklumpen unterbrechen unser Wachstum nur eine kurze Zeit lang. O, was für ein Erstrahlen der Sonne, welch herrliche Freiheit uns erwartet! 

15. Februar 1868

„In meiner üblichen Bibellese bin ich zum 1. Korintherbrief gekommen, wo mir ein interessantes Merkmal bei Paulus aufgefallen ist. Obwohl er der größte und weiseste war – der am besten ausgerüstete – so wollte er doch nie alleine dastehen. Es heißt immer Paulus und Timotheus, Paulus und Barnabas, Paulus und Titus, Paulus und Sostenes. Das beruht nun aber nicht auf einem Mangel an Standfestigkeit, als ob er die Sympathie anderer bräuchte, um sich festzulegen, sondern es kommt aus tiefer Weisheit. Er erkennt, dass dies der Plan Gottes ist, damit seine Arbeiter demütig bleiben. Er setzt an einem Gebäude nicht nur einen sondern mehrere ein, sodass niemand sagen kann: ,Der Erfolg ist mir zu verdanken.‘ Es mag sein, dass dein Mitstreiter insgeheim der ist, der den Segen bringt – vielleicht ist er zielstrebiger oder disziplinierter im Gebet als du.“

„Es gibt in der Familie Gottes eine Regel: jeder, der den liebt, der ihn von Neuem geboren hat, liebt auch jene, die von ihm von Neuem geboren wurden. Wir sollten alle zusammen arbeiten.“ 

„Wenn die Gnade in das Herz eines Menschen kommt, nimmt das Gespür für Mitgefühl zu, und andererseits wird dieser Mensch auch dazu gedrängt, mehr Mitgefühl zu zeigen.“ 

„Wir müssen zusammen in Heiligkeit voranschreiten, nicht alleine. Du wirst nicht weiterkommen, wenn du dich lediglich absonderst, um zu lesen und zu beten. Du musst das zusammen mit denen tun, ,die den Herrn aus reinem Herzen anrufen‘ (2.Tim 2,22). Wir sollen zusammen den Pisga besteigen,* und von der Spitze aus das sich erstreckende Land betrachten. Doch wir sollten nicht alleine gehen.“ 

„Gott liebt Einheit, daher liebt er einen vereinten Ruf – ein Gesuch, das von mehr als nur einem unterzeichnet wurde.“

„Christus stieß gerne zum Fest hinzu, wenn er Segen weiterzugeben gedachte. Er kam gerne ins Obergemach, als sie dort alle gemeinsam versammelt waren.“

„Wenn Gläubige zusammenarbeiten und dabei gegenseitig über ihre Fehler und ihr Versagen hinwegsehen können, dann kommt der Segen. Der Tau fällt nicht in windigen Nächten, sondern wenn alles ruhig ist.“

„Wenn wir wahre Jünger sind, hören wir nie auf zu lernen. Jeder Jünger, dem wir begegnen, hat etwas für uns, wenn wir es nur annehmen können. Wir sind im Irrtum, wenn wir nicht versuchen, aus anderen das herauszuholen, was Gott in sie hineingelegt hat. Denke niemals, dass du einem anderen Jünger nicht von Nutzen sein kannst. Gott gibt nicht einem alles. Aquila und Priscilla konnten selbst Apollos eine große Hilfe sein.“

„,Ermahnt einander vielmehr jeden Tag‘ (Heb 3,13). Hätten die zwei Emmaus-Jünger geschwiegen, hätte sich Jesus dann in ihr Gespräch eingemischt?“


* Anspielung auf 5.Mose 34,1-4

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