25. Lichter in der Welt
„Wenn wir am Morgen darum bitten, mit dem Geist erfüllt zu werden, mögen wir dann erwarten, den ganzen Tag lang von Gedanken an Christus erfüllt zu werden.“
Das Geheimnis des Herrn ist für die, welche ihn fürchten. Ps 25,14
3. Januar 1842
Wenn ich zurückblicke, bin ich am meisten betrübt und mit mir selbst verärgert über die wenigen Stunden wahren Gebets in diesem ganzen Jahr. Wie wenig habe ich für Gott im Geiste bewirkt! Ich fühle mich wie eine sehr trübe Leuchte, ein überaus beschmutztes Gefäß.
16. September 1851
Ich war einige Zeit im Wald, um zu beten, da ich mir drei Stunden zur Andacht eingeplant hatte. Ich fühlte mich sehr gedrungen, diesen eigentümlichen Duft zu erbitten, den Gläubige so an sich haben, die in enger Gemeinschaft mit Gott sind. Er ist wie ein Geruch, den man nicht sehen aber dafür spüren kann. Andere Christen haben die Schönheit der Narzisse von Saron,* diese aber haben noch zusätzlich ihren Duft.
„Wenn Gott zu einem Menschen kommt, sagt er nicht nur ,Mache dich auf, empfange!‘, sondern auch ,Mache dich auf, werde Licht!‘ (Jes 60,1).“
„Wenn ihr jetzt als Lichter leuchtet und euer Licht auf die Dunkelheit um euch herum werft, so werdet ihr in der kommenden Weltzeit davon hören. Tut ihr das nicht, so wird Gott Andere dazu bringen, es zu tun.”
„Keine Lieblichkeit [in dir], oh Gläubiger! Und doch wurdest du in den Stamm der Narzisse von Saron eingepfropft!“*
„Wenn du vom Geist erfüllt bist, wird Gott dich in jeder Hinsicht verwenden – sowohl den Klang deiner Stimme als auch das Ausstrecken deiner Hand.“
„Es gibt manche Menschen, die beleidigt wären, wenn man in Frage stellen würde, ob sie Christen sind, denen aber dennoch nichts daran liegt, ,Söhne Gottes‘ genannt zu werden. Warum ist das so? Vielleicht weil von einem Sohn mehr erwartet wird als von einem Diener.“
„Jesus sagt zu seinen Jüngern: ,Ihr seid das Licht der Welt.‘ (Mt 5,14). Paulus hat wohl die Schwere dieser Worte so stark gefühlt, dass wir annehmen können, ihm wurde gestattet, sie abzuschwächen, als er den Philippern schrieb: ,Ihr leuchtet als Lichter in der Welt‘ (Phil 2,15) Die Worte Christi aber sind stärker.“
„Als du von Fernem den Gesang der Menschenmenge um den Thron herum vernahmst, hast du dir da nicht gesagt: ,Ich vergehe, ich vergehe! Wehe mir!’ (Jes 24,16)? Oder als du davon gelesen hast, in Christus mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen gesegnet zu sein (vgl. Eph 1,3), hast du dir da nicht gesagt: ,Ich vergehe, ich vergehe!‘? Oder als du darüber nachgesinnt hast, welchen Namen Christus seinem Volk gibt, ,Licht der Welt‘ (Mt 5,14), hast du dir da nicht gedacht: ,Wenn ich dieses Licht bin, ist es ein armseliges Licht‘? Du bist fast beschämt, wenn du darüber liest, Miterbe mit Christus zu sein (vgl. Röm 8,17) und denkst dir: ,Hat Christus auf Erden keine besseren Repräsentanten als mich?‘. Es mag sein, dass du in den Augen der Menschen untadelig bist aber innerlich verspürst, dass du Christus nicht ähnlich bist. Du verspürst, dass du zu den grundlegenden Wahrheiten der Botschaft Gottes zurückkehren musst (vgl. Heb 5,12; NgÜ).”
* Anspielung auf Hohelied 2,1