5 Dinge die ich überraschender Weise nicht in der Bibel finden kann

Original: 5 Things I’m Surprised I Can’t Find in the Bible by R.C. Sproul Jr. (In Klammer eigene Anmerkungen dazu)

Gott ist die ganze und die einzige Weisheit und die Quelle aller Wahrheit. Die Bibel ist sein Wort und darum wahr in allem was sie sagt und voll genügsam uns für jedes gute Werk zuzurüsten. Sein Wort ist wertvoll, klar und verständlich. Nicht alles in der Bibel ist aber gleich verständlich. Als Grundregel gilt, dass die Bibel uns alles sagt was wir wissen müssen, aber nicht alles gleich offen zu Tage tritt. Er hat uns aber nicht nur nicht als Waisen zurückgelassen sondern uns auch nicht blind gelassen. Nach dem das gesagt ist sind hier 5 Dinge in der Bibel die weniger klar sind als ich erwarten würde.

#1 Ordentliche Form der Gemeindeleitung

Die Bibel ist kristallklar darüber das Frauen nicht in der Kirche leiten sollen und wir uns unseren Ältesten unterordnen müssen. Siehe Hebräer 13. Darum lagen die Reformatoren richtig, als sie Kirchenzucht als ein Merkmal der wahren Kirche auflisteten. Wenn du nicht unter der Autorität eines dir namentlich bekannten Ältesten bist, bist du nicht teil der sichtbaren Gemeinde und dein Bekenntnis zum Glauben ist nicht glaubwürdig. Du solltest unter Autorität kommen. Nach dem das gesagt ist wissen wir, dass gute Männer alle relevanten biblischen Texte gelesen haben und zum Schluss gekommen sind, dass nur die lokalen Ältesten einer lokalen Gemeinde Autorität haben. Das nennen wir kongregationale Gemeindeleitung. John Owen glaubte das und wer das glaubt befindet sich damit in ziemlich guter Gesellschaft. Andere glauben, dass eine Körperschaft von Ältesten einer bestimmten Region die lokalen Ältesten beaufsichtigen. Das ist die presbyterianische oder reformierte Form der Gemeindeleitung. Das ist was Knox, Calvin und alle großen Princeton Theologen vertraten. Andere wiederum sehen die Beaufsichtigung einzelner Versammlungen als Aufgabe von Biscöofen, einzelne Männer mit besonderer Berufung. In diesem Lager finden wir Lattimore, Ridley, Cranmer. (J.C. Ryle) Die Bibel jedoch kommt nicht mit einer Form der Gemeindeleitung.

#2 Ordentliche Gottesdienstform

Die Bibel verbiete uns die Versammlung der Heiligen zu versäumen. (Hebr.10,25) Sie sagt uns sogar im Detail wie der Gottesdienst im Alten Bund gefeiert wurde. Im Neuen Bund wissen wir, dass wir kein Blut (Schafe, Ziegen etc.) mehr vergießen dürfen. Wir wissen anekdotenhaft was in bestimmten Versammlungen passierte. Aber sogar der glühendste Verfechter des Regulativen Prinzips muss zugeben, dass unsere Gottesdienstordnung mehr einem aus Teilen zusammen gesetztem Frankensteinmonster entspricht von dem wir hoffen, dass ein Blitz das ganze zum Leben erweckt.

#3 Ordentliche Form der Predigt

Die Bibel spricht klar darüber, dass verändernde Kraft in der Predigt des Wortes steckt. Wir wissen wir sollen das Wort verkündigen (2.Tim 4,2) und das nicht aus unserer eigene Weisheit. Wir wissen wir sollen Christus als gekreuzigten verkündigen. (1. Kor 2,2) Das sagt uns aber noch nicht alles. Ich könnte für Tage über die richtige Art des predigens lehren, aber nach einer Stunde würden mir die Beweistexte ausgehen.

#4 Ordentliche Form vom Singledasein zu Verheiratet-Status zu wechseln

Die Bibel spricht klar darüber, dass die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen wird. Sie sollen verlassen und anhängen. Es gibt eine Reihe von spezifischen Anweisungen wie man verheiratet sein soll. Aber leider nichts wie man in erster Linie dahin kommt. Für so eine wichtige Entscheidung ist es erschreckend, dass es nicht mehr Wegweisung gibt.

#5 Mehr Information über die Inkarnation und die Dreieinigkeit

Die Bibel lehrt klar, dass Jesus Mensch ist. Die Bibel lehrt klar, dass Jesus Gott ist. Die Bibel lehrt klar, dass der Vater Gott ist, der Heilige Geist Gott ist und, dass Gott einer ist. Wie diese Dinge sein können, das ist wo es kompliziert wird. Für die ersten fünfhundert Jahre nach der Himmelfahrt Christi, rang die Gemeinde mit diesen komplexen Themen. Athanasius wurde fünfmal ins Exil geschickt, weil er die orthodoxe Position vertrat die sich schlussendlich durchsetzte.

Dieser Beitrag soll natürlich nicht als Beschwerde an die Bibel verstanden werden. Sie ist perfekt. Ich bin weit davon entfernt. Es macht mich darauf aufmerksam, nicht dort zu schreien wo Gott geflüstert hat. Es  macht mich darauf aufmerksam meine Prioritäten mit seinen in Einklang zu bringen. Es macht mich darauf aufmerksam, dass obwohl die Bibel nicht weniger als ein Regelbuch für den Christen ist, sie viel mehr ist. Sie ist unsere (geistliche) Nahrung. Wenn wir von der Bibel beunruhigt werden verstehen wir wo unsere Probleme liegen. Wir lernen, dass Unterordnung unter Autorität wichtiger ist als die Form dieser Autorität. Wir lernen, dass obwohl Formen und Arten des Gottediensts wichtig sind, Anbetung zuerst eine Frage des Herzens ist. Wir lernen uns von der Predigt korrigieren zu lassen anstatt die Predigt zu korrigieren. Wir lernen, dass ein gottgefälliger Ehepartner zu sein wichtiger ist als den perfekten Partner zu wählen. Und wir lernen, dass wir eine Ewigkeit Zeit haben um mehr davon zu lernen wer Gott ist.

Die Bibel wie ihr Autor ist perfekt. Gepriesen sei der Autor der mich durch sie perfektioniert.

 

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