03. Dankbarkeit
„Dein Volk ist nicht mehr mit Sünde schwer beladen, sondern es ist mit Wohltaten reich beschenkt.”
Mein Becher fließet über.
Psalm 23,5
Ich erkenne, dass, wenn recht verstanden, es ebenso feierlich ist, mit Barmherzigkeit gekrönt wie durch Leid gebrochen zu werden.
21. Oktober, 1850
Letzte Nacht träumte ich, dass ich solch eine Einsicht in Gottes Freundlichkeit und Wohltaten mir gegenüber erhielt, dass sich mein Hals eine Zeit lang wie gewürgt anfühlte. Ich konnte keinen Weg finden, diesem überwältigenden Gefühl des Staunens Ausdruck zu verleihen. Als ich erwachte, blieb dieser Geschmack mir weiterhin.
10. Dezember, 1861
„Es ist auffällig, dass man viel häufiger Menschen antrifft, die sich unter einem Gefühl der Sünde abmühen, als solche, die sich unter einem Gefühl der Barmherzigkeit abmühen. Wir suchen uns all die kleinen Kreuze und Ärgernisse unseres Lebens heraus und klagen über sie, und vergessen dabei die Barmherzigkeiten, die wir erhalten haben. Die volle Bürde unseres Lebens ist Barmherzigkeit, Barmherzigkeit, Barmherzigkeit.”
„Wir sollten allzeit die Festgewänder des Lobs tragen, nicht nur hie und da mit einem Palmzweig wedeln.“
„Danksagung ist die Atemluft des Himmels.“ „Wenn wir echtes Vertrauen in [ihre] Ausübung haben, so wird sie sich entweder im Gebet oder im Lobgesang zeigen, am häufigsten wohl im Gebet. Im Himmel zeigt sie sich im Lobgesang.“
„Der Pharao hat all die Strafen Gottes vergessen. Kann es sein, dass wir fast alle seine Barmherzigkeiten vergessen?“
„Wir haben keine Angst davor, dass der Kelch unseres Leidens allzu sehr überfließt, wenn er ihn [doch] füllt. Wir nehmen ihn aus seiner Hand und schauen ihm dabei ins Angesicht. Er weiß am besten, was er geben soll. ‚Euer himmlischer Vater weiß’ ist ein überaus tröstlicher Ausspruch.”
„Es gibt einige Gläubige, die so viele Tränen über ihre unvollkommene Heiligkeit vergießen, dass sie sich nie freuen.“
„Nicht alles was wir erlangen, erlangen wir durch Gebet. Wir bekommen häufig vieles, um das wir nie gebeten haben. Es gibt etliche Segnungen, die voll und ganz seine Gabe sind.”
„So manch eine Versuchung wurde vereitelt, manch Schwierigkeit erfolgreich bewältigt und manch Sorge besänftigt durch ein Lied des Lobs.“
„Ich denke nicht, dass wir jemals das Vaterunser von Herzen beten können, ohne uns dadurch etwas anzusammeln, für das wir in der Zukunft dankbar sein werden.“