37. Völlige Nachfolge
„O, was gäbe ich für ein Herz, das brennt wie glühende Kohlen. Was gäbe ich für ein Auge, das immerdar völlig auf das Lamm blickt!“
Dein Angesicht, o HERR, will ich suchen.
Ps 27,8
Ich fühlte mich eine Zeit lang so, als ob Jesus sehr nahe wäre. Ich hatte solch einen Blick von ihm als vertrauenswürdig und voll von Liebe, dass ich meinte, ich könnte ihn fragen, zu ihm sprechen und ihm alles erzählen, was ich mir wünschte und es seiner Fürsorge überlassen. Mehr Glauben! Mehr Glauben!
15. Jänner 1860
„Lasst uns einander im Streben nach Heiligkeit anspornen – der Gemeinschaft mit Gott. Simsons Kraft zeigte sich nur durch sein langes Haar. Sie hatte eine verborgene Quelle. Unser Erfolg liegt nicht in unserer Kraft, noch in unserem kraftvollen Predigen und gewissenhaftem Besuchsdienst. Diese werden allerdings anfangen zu wachsen, wenn wir Zugang zu der verborgenen Quelle haben.“
„Gott wird dich nicht für besondere Aufgaben gebrauchen, wenn du nicht täglich in seiner Nähe lebst. Aus dem Brennofen springt ein heller Funke. Aber siehst du, der Ofen wurde zuvor stark erhitzt.”
„Mehr als je zuvor bin ich davon überzeugt, dass die Wurzel unseres geringen Erfolges ein Mangel an Heiligkeit ist. ,Heilige Menschen Gottes‘ (vgl. 2.Petr 1,21) haben zu den Vätern gesprochen. Es müssen nach wie vor heilige Menschen sein, die mit Vollmacht reden.“
„Ruhe in Gott ist das Öl für die Räder. Und die Gemeinschaft miteinander hilft uns, diese Ruhe zur Gewohnheit werden zu lassen. Wenn wir arbeiten wollen, so müssen wir auch ruhen. Wir müssen in Gott ruhen, wenn wir für Gott arbeiten wollen.“
„Es ist eine Regel im christlichen Leben, dass wenn eine Gnadengabe ausgeübt wird, sie auch die anderen Gnadengaben stärkt.“
„Wir leben nicht aus Erfahrungen heraus, doch wir sollten an Erfahrung gewinnen.“
„Gläubige sind keine Dienstboten, die sich durch ihre eigene Arbeit selbst über Wasser halten. Sie sind Kinder, die auf Kosten ihres Vaters erhalten werden.“
„Lot wollte Christus nicht aufgeben, aber er wollte auch nicht viel für Christus aufgeben.“
„,Sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes‘ (Offb 14,5). Das verwundert uns nicht, denn sie sind ja ,vor dem Thron‘. Nun gibt es aber sogar hier auf Erden Gläubige, die ,im Weg untadelig‘ (Ps 119,1) sind!“
„Im Tempel gab es einen äußeren Vorhof. In diesem Vorhof befanden sich Anbeter, doch der äußere führte zu einem inneren Vorhof. Diejenigen, die sich dort aufhielten, waren viel näher dran. Dann gab es das Allerheiligste. Diejenigen, die bis dorthin kamen, befanden sich in der Gegenwart des Herrn selbst. So denke ich, dass es unter den Jüngern drei verschiedene Stufen gibt. Da gibt es einmal die Siebzig, die er aussendet. Diese sind aber nicht so nah wie die Zwölf, die mit ihm sind, wohin er auch geht. Doch unter diesen Zwölfen gibt es drei, die ihm noch näher sind. Sie gehen mit ihm auf den Berg der Verklärung und sehen seine Herrlichkeit, und sie gehen mit ihm hinab in den Garten.* Und doch gab es unter diesen bevorzugten Dreien einen, der näher als alle anderen war, der an seiner Seite lag. Alle blutbesprengten Menschen im Lager der Israeliten erhielten einen Segen, doch die Siebzig stiegen den Berg hinauf, höher als die Übrigen, und sahen den Gott Israels. Und Mose stieg von allen am höchsten hinauf, zur Spitze des Berges, wo er die Herrlichkeit sah.“
* Gemeint ist vermutlich der Garten Gethsemane.