45. Die Schlüssel des Todes
„Wenn ich von hier gehe, lass Christus meiner gedenken – mein Priester, mein Bruder, mein Gott.“
Und ich wandte mich um und wollte nach der Stimme sehen, die mit mir redete.
Offb 1,12
Ich frohlockte aufgrund des Gedankens, dass, wenn ich in die Ewigkeit eintrete, es Gott alleine sein wird, mit dem ich zu tun haben werde. Gott erschien mir so wohlbekannt und sicher. Sein Herz ist offen. In seiner Gnade hat er uns alles offenbart.
3. Februar 1849
Ich sehe und glaube, dass ich so mit Jesus umgehen sollte, wie es auch die zwölf Jünger taten. Und ich sollte für meine Mitstreiter beten, als ob ich einer jener wäre, die für die Siebzig gebetet haben, als sie in die Dörfer und Städte hinausgingen. So kann ich mir das Sterben als eine Rückkehr zu Jesus vorstellen, bei der ich ihm alle Dinge erzähle, die ich getan und gelehrt habe. Dabei kann ich erwarten, dass er sich als gnädig erweist, wenn er über alle meine Mängel hinwegsehen und sich im Geist selbst über die Kleinigkeiten freuen wird, die in seinem Namen vollbracht wurden.
10. März 1866
„Der Mensch, der im Leben Christus sieht, kann sicher sein, ihn auch im Tal der Todesschatten zu sehen.“
„Christus hat die Schlüssel des Todes und er ist es, der die Tore öffnet – uns einlässt in diese unsichtbare Welt. Dann wird er der Erste sein, den wir sehen – ein uns bekanntes Gesicht.”
„Sterben bedeutet einfach mehr von Christus.“
„Welch glückliche Tatsache, dass es das Königreich Gottes, unseres Retters, ist (2.Petr 1,11). Wir kennen ihn so gut. Er war es, der uns in Kleider der Gerechtigkeit gehüllt hat (Vers 1). Würden wir ihn nicht so gut kennen, so wären wir einsam in dieser großen Schar. War es nicht ein gewaltiger Trost für den sterbenden Dieb, dass Christus zu ihm gesagt hat: ‚Heute wirst du mit mir im Paradies sein!’ (Lk 23,43)?”
„Rast, Herrlichkeit, Christus. Ich denke, dass diese drei Worte alles aussagen, was wir über den Zwischenzustand wissen. Der Heilige Geist drängt uns immer weiter hin zur Auferstehung.“
„Der Zwischenzustand ist das Obergemach des Himmels, wo der Meister ist. Dort wird er unaussprechliche Dinge mitteilen.“
„Paulus war im dritten Himmel, im Paradies, wo die vollendeten Seelen der Gerechten sich um den zweiten Adam scharen. Dort vernahm er unaussprechliche Worte. Ich denke, er muss gehört haben, wie die Stimme des Erretters zu seinen Erlösten spricht.“
„Elia wurde willkommen geheißen, als er emporstieg, doch welche Arbeit ihm zuteil wurde, können wir nicht sagen. Wir wissen nicht, welche Aufgaben körperlose Seelen bekommen. Hier unten sind wir lediglich in der untersten Stufe der Schule. Wir werden jedoch danach unser großes Werk erhalten.”
„Vergleichsweise wenig Menschen aus dem Volk Gottes haben einen triumphierenden Tod. Man triumphiert nicht, wenn man entschläft, und das ist es, was der Tod ist: Entschlafen. Wir sollten so leben, dass wir jederzeit bereit sein könnten zu gehen. Wenn du einen christlichen Freund besuchen würdest, und ein Diener würde dir an der Türe mitteilen: ,O, er ist von uns gegangen!‘, würdest du dich dann fast so fühlen, als ob du ihn beneidest? Lebst du so, dass der einzige Unterschied, den der Tod bringen würde, jener wäre, dass er dich veranlasst zu sagen: ,Meine Gemeinschaft mit dem Herrn wird nun enger werden, doch ich hatte ohnehin schon den ganzen Tag mit ihm Gemeinschaft‘? Als Elia gesagt wurde, dass er hinaufgenommen werden würde, fuhr er fort, weiterhin sein gewöhnliches Tagwerk zu verrichten, indem er die Schule der Propheten besuchte. Er verbrachte den Tag nicht im Gebet oder in speziellen Vorbereitungen, wie wir es nennen. Was wir im Tode benötigen ist das, was wir jeden Tag benötigen, nämlich dass der Erretter selbst bei uns ist.“