„Himmlische Quellen” — Geistliche Einblicke Andrew Bonars
„Himmlische Quellen” — Unter diesem Titel wird durch das ganze Jahr 2021 hindurch auf www.wortzentriert.at eine neue Serie von wöchentlichen Blogartikeln erscheinen. Jeder Eintrag wird die Übersetzung eines Kapitels aus dem gleichnamigen Buch Heavenly Springs (engl. für „Himmlische Quellen”) von dem schottisch-presbyterianischen Pfarrer Andrew A. Bonar (1810-1892) sein.
Warum der Name?
Das Buch beginnt mit dem folgenden Zitat, das auch den Namen des Buches und dieser Blogserie erklärt:
„Ist die Wüste vor dir —
Wüstenland, in dem Dürre herrscht?
Die himmlischen Quellen werden dich dort wieder herstellen,
Frisch von Gottes unerschöpflichen Fluten.
Mag dein Weg auch lang und trostlos sein,
Adlers Stärke wird er dir wieder erneuern:
Neu bekleidet und unermüdlich die Füße,
Erzähl, wie Gott dich hat hindurch gebracht.”
Und so ist es auch unser Wunsch, dass die Übersetzungen der einzelnen Buchkapitel für den Leser zu „himmlischen Quellen” der geistlichen Erquickung und Stärkung werden.
Das Buch ist in 53 Kapitel eingeteilt (somit wird es auch 53 Blogeinträge in dieser Serie geben), die jeweils einem bestimmten Thema zur geistlichen Stärkung und Erfrischung des Lesers gewidmet sind. Das heisst also, ein Kapitel für jede Woche des Jahres bzw. für jeden Sonntag (Tag des Herrn).
Wer war Andrew A. Bonar?
Wer war Andrew A. Bonar? Er war ein Mann Gottes, der tief fromm war und eine innige Beziehung zu Christus pflegte, wie wir es vielleicht sonst auch von seinem 24 Jahre jüngeren Zeitgenossen Charles Spurgeons kennen. Unter anderem schrieb Bonar auch einen Kommentar zum Buch Levitikus (3. Mose). Als Charles Spurgeon ein Exemplar dieses Kommentars erhielt, war er so davon angetan, dass er den Kommentar Bonar mit der Bitte zusandte, ihn zu signieren und mit einem Foto von ihm zurückzuschicken. Und tatsächlich bekam Spurgeon sein Exemplar des Kommentars mit einem Foto und Autogramm von Bonar zurück–begleitet von einem Brief, in dem es hieß:
„Lieber Spurgeon, hier ist das Buch mit meinem Autogramm. Wenn Sie bereit gewesen wären, ein wenig länger zu warten, hätten Sie eine bessere Ähnlichkeit [sehen] können, denn ich werde sein wie Er; ich werde ihn sehen, wie Er ist (1Joh 3,2).“
Brief von Andrew Bonar an Charles Spurgeon
Allein schon solch eine Stichprobe seines Stils zeigt uns die tiefe und innige Beziehung Bonars zu Christus und seine poetische Art und Weise, diese zum Ausdruck zu bringen. Gerade deshalb verspricht diese Zitatsammlung von Bonar auch zu himmlischen Quellen der geistlichen Erquickung und Stärkung für jeden Leser zu werden.
Was ist das Ziel der Blogartikel-Serie?
Und hier liegt nun die Überlegung und das Ziel des Buches und dieser Blogartikel-Serie. Die Tochter Bonars, Marjory Bonar, hat diese Sammlung von Zitaten aus Bonars Tagebüchern, Briefen und Predigten mit dem Ziel zusammengestellt, für jeden Sabbat bzw. Tag des Herrn „himmlische Quellen” zur Stärkung zu bieten. Sie unterstreicht dieses Anliegen mit dem folgenden Zitat von Andrew Bonar:
„Sabbattage sind Tage zum Auftanken [im Original „well-days”, was so viel heisst wie „Brunnentage”] in der Reise durch die Wüste–Tage, an denen wir die Wasserschläuche füllen, um zu einem anderen Brunnen weiterzureisen.”
Andrew Bonar
Reformierte Erbauungsliteratur
Das Buch Heavenly Springs und seine deutsche Übersetzung in Form dieser Blogartikel bietet Einblicke in das geistliche Leben eines Mannes Gottes. Exemplare dieser Art von reformiert geprägter Erbauungsliteratur sind im englischen Sprachraum nicht selten, insbesondere aus dem 19 Jhd. Der Verlag Banner of Truth Trust, bei dem auch Heavenly Springs erschienen ist, hat auch andere Exemplare dieser Art von geistlichen Biographien (oftmals von Pastoren oder Missionaren) herausgebracht, die zur geistlichen Erbauung und Stärkung der Leser dienen.
Aber nur selten findet sich diese Art der Literatur im Deutschen. Und so hoffen wir, dass diese Zitate Bonars wahrhaftig zu himmlischen Quellen der Stärkung, Ermutigung und Erneuerung für eine deutsche Leserschaft werden. Wir werden die Kapitel wöchentlich am Samstag veröffentlichen, in der Hoffnung, dass viele unserer Leser den Tag des Herrn als „Brunnentag” nutzen, um sich für die Reise im geistlichen Wüstenland zu rüsten und zu stärken, sowie dann auch hoffentlich unter der Woche weiter über die tiefschürfenden geistlichen Gedanken und Zitate Bonars Gedanken zu machen und darüber nachzusinnen. Wie schon die drei obigen Zitate aufzeigen, war Andrew Bonar nicht nur ein Mann, der eine innige Beziehung zum Herrn gepflegt hat, sondern auch ein Poet. Das macht das Lesen und Nachsinnen über diese Zitate und Gedanken umso gewinnbringender. Es wird nicht immer leicht sein, die poetische Note ins Deutsche zu übertragen, aber wir werden uns bemühen.
Weitere biographische Informationen zu Andrew Bonar:
Andrew Alexander Bonar wurde am 29. Mai 1810 in Edinburgh geboren und starb am 30. Dezember 1892 in Glasgow. Das macht Bonar somit auch zu einem Zeitgenossen des 24 Jahre jüngeren Baptistenpredigers Charles Haddon Spurgeon (1834 – 1892), der fast auf den Tag genau elf Monate vor Bonar gestorben ist. Bonar war jedoch kein Baptist sondern 57 Jahre lang bis zu seinem Tod Pfarrer der Free Church of Scotland–also Presbyterianer. Er war ein Zeitgenosse, Wegbegleiter und der Herausgeber der Biographie von Robert Murray M’Cheyne (vielleicht einigen bekannt durch seine Biographie und seinen Bibelleseplan). Murray M’Cheyne und Bonar teilen den selben geistlichen Tiefgang, der sich in ihrer Frömmigkeit und ihren Tagebucheinträgen und Predigten zeigt. Bonar war der jüngste Bruder von Horatius Bonar, dem Dichter einiger bekannter geistlichen Hymnen des 19 Jhd.