Was wäre, wenn Jesus nie geboren wäre?
Seit dem letzten Jahr ist das Buch Das Buch der Mitte: Wie wir wurden, was wir sind: Die Bibel als Herzstück der westlichen Kultur von dem Inder Vishal Mangalwadi in aller Munde. Und wahrhaftig ist dies ein sehr empfehlenswertes Buch, um sich einmal mit dem Einfluss der Bibel und des christlichen Glaubens auf unsere westliche Welt auseinanderzusetzen. Aber Mangalwadis Buch ist nicht das einzige, das in den letzten zehn Jahren versucht hat aufzuzeigen, das unsere Welt heute ganz anders aussehen würde, wenn Jesus nie geboren wäre. Dieser Post soll zum einen kurz Mangalwadis Buch aber darüber hinaus auch einige der anderen sehr hilfreichen Bücher zu diesem Thema vorstellen und beleuchten.
Alle diese Bücher und Autoren untermauern, was der britische Historiker und Author H.G.Wells einst über Jesus festhielt:
„Ich bin Historiker. Ich bin kein gläubiger Christ, aber ich muss als Historiker zugeben, dass dieser bettelarme Prediger von Nazareth, zweifellos, der Mittelpunkt der gesamten Weltgeschichte ist. Jesus Christus ist die einflussreichste Person in der ganzen Menschheitsgeschichte.“
(1) Der Inder Mangalwadi ist Apologet und Aktivist, der gemeinsam mit seiner Frau ganz unterschiedliche Hilfsprojekte in Zentralindien gegründet und organisiert hat, insbesondere um sich für das Wohl und die Rechte von Menschen niederer Kasten einzusetzen. Das Buch der Mitte: Wie wir wurden, was wir sind: Die Bibel als Herzstück der westlichen Kultur ist 2014 im fontis Verlag (Brunnen Verlag Basel) erschienen, das englische Original schon 2012 unter dem Titel: That Book that Made Your World.
Mangalwadi selbst fasst die These und den Inhalt seines hoch angepriesenen Buches wie folgt zusammen:
„Ein rascher Blick in dieses Buch genügt, um zu erkennen, dass es von der Bibel handelt. Alle, die es dann wirklich lesen, erfahren jedoch, dass es ebenso um große Literatur, große Kunst, große Wissenschaft und um technische Errungenschaften geht, die für unseren Alltag wesentlich sind, um wahres Heldentum und den Aufbau von Nationen, um große Tugenden und soziale Einrichtungen. Wenn Sie eine Milliarde Teile eines Puzzles hätten, wäre es dann sinnvoll, mit dem Zusammenfügen zu beginnen, ohne ein klares Bild vor Augen zu haben, wie es letztlich aussehen soll?
„Die Bibel entwickelte die moderne Welt mit Wissenschaft und Bildung, weil sie uns die Vorstellung vermittelte, die der Schöpfer selbst davon hat. Dies hat dazu geführt, dass die moderne westliche Welt zu einer lesenden und denkenden Gesellschaft wurde. Die Menschen der Postmoderne sehen meist wenig Sinn darin, Bücher zu lesen, die nicht direkt ihrer Karriere oder ihrem Vergnügen dienen. Dies ist ein logisches Resultat des Atheismus, der verstanden hat, dass der menschliche Geist von sich aus unmöglich wissen kann, was richtig und wahr ist.” (Buch der Mitte, S. 20)
(2) Wie das Christentum die Welt veränderte: Menschen – Gesellschaft – Politik – Kunst (Politik, Recht, Wirtschaft und Gesellschaft) von Alvin J. Schmidt ist 2001 auf Englisch und dann 2009 als deutsche Übersetzung im Resch Verlag erschienen. Schmidt ist Soziologie Professor am Illinois College. Es ist nur eines von vielen Büchern, das er zu diesem Thema geschrieben hat. Dieses Buch zeigt auf, wie der christliche Glaube radikal die Welt verändert und geprägt hat. Schmidt macht deutlich, wie das Christsein in ganz unterschiedlichen Bereichen für nachhaltige Veränderungen gesorgt hat, wie z.B. in den Bereichen der Menschenwürde, Institution der Ehe, Freiheit und Gleichberechtigung von Frauen, Gesundheits- und Sozialwesen, Bildung und Wissenschaft, Freiheit und Gerechtigkeit, Kunst und Literatur.
(3) Europas Aufstieg und Verrat — Eine christliche Deutung der Geschichte des Schweizer Pfarrers Hansjürg Stückelberger ist 2011 im mmVerlag erschienen. Stückelberger ist auch Aktivist für verfolgte Christen. 2006 gründete er “Zukunft CH” und kämpft für die Wiederentdeckung des christlichen Menschenbildes als Grundlage einer europäischen Leitkultur. Mit diesem Anliegen vor Augen wurde auch dieses Buch geschrieben. Er geht dabei über die These der beiden eben beschriebenen Bücher hinaus, in so fern, dass er nicht nur aufzeigt, wie das Christentum der entscheidende prägende Einfluss in unserer westlichen Kultur ist, sondern auch an bestimmten Beispielen festmacht, wie Gott in seiner Vorherbestimmung an bestimmten Weichenstellungen Europas eingegriffen und gewirkt hat. Er fasst dieses doppelte Ziel seines Buches wie folgt zusammen:
„Ich werde also die Geschichte Europas als die Fortsetzung der Geschichte Gottes mit Israel und als Fortsetzung der Geschichte der christlichen Gemeinde darstellen, die Lukas in der Apostelgeschichte begonnen hat. Wir werden feststellen, wie diese Geschichte mit der Bibel und dem biblischen Weltbild übereinstimmt und sich wieder in der Wechselwirkung zwischen dem allmächtigen Gott und den eigenverantwortlichen Menschen und Völkern abspielt. Wir werden sehen, dass sich Europa einerseits durch das christliche Gottes- und Menschenbild entwickelt hat, das sich im Laufe der Jahrhunderte durchgesetzt und Gesellschaft und Politik geformt hat. Andererseits hat Gott verschiedentlich in den Lauf der Geschichte eingegriffen und sichergestellt, dass sein Ziel, das christliche Abendland, auch realisiert wurde.” (Europas Aufstieg und Verrat, S. 42f.)
Dabei streicht Stückelberger sehr schön hervor, was für Voraussetzungen das biblische Welt- und Gottesbild für die Entwicklung in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft bietet, die die nichtchristlichen Religionen nicht leisten und somit eher die Entwicklung von Wissenschaft, Technik und Wirtschaft gebremst und verhindert haben.
(4) What if Jesus Had Never Been Born? von D. James Kennedy und Jerry Newcombe (Nelson Books, 1994) ist leider bisher noch nicht übersetzt worden. Kennedy ist wohl allgemein bekannt als der Begründer von Evangelium Explosiv, einer mittlerweile auch in Österreich, der Schweiz und Deutschland vertretenen Bewegung zum persönlichen Weitererzählen des Evangeliums. Die beiden Autoren dieses Buches schildern wie die Gemeinde Jesu Christi über die Jahrhunderte treu ihr „Kultur-Mandat” (engl. „cultural mandate”)—also Gottes Auftrag sich die Welt untertan zu machen (1. Mo. 2, 15)—ausgeführt hat und prägend in die Gesellschaft—von der Wohlfahrt über die Kunst bis hin zur Wirtschaft—auf Grund ihres Glaubens hineingewirkt hat.
(5) Rodney Starks ein Soziologe an der christlichen Universität Baylor University hat in über 30 Büchern über die Geschichte und Soziologie der Religion geschrieben und den Beitrag des Christseins in der Entwicklung der westlichen Welt herausgestrichen.
(6) Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit? von Timothy Keller (Brunnen, 2011) setzt sich in erster Linie mit Argumenten gegen und für den christlichen Glauben auseinander. Keller ist Pastor der Redeemer Presbyterian Church im Herzen von Manhattan, New York City und Leiter einer weltweiten Gemeindegründungsbewegung. Immer wieder kommt Keller jedoch in seiner Argumentation für den christlichen Glauben auf den Segen des biblischen Glaubens und Weltbilds für unsere Gesellschaft und die Geschichte der westlichen Welt zu sprechen.
Jedes dieser Bücher ist sehr hilfreich und empfehlenswert in der Auseinandersetzung mit der wichtigen Frage: Was wäre, wenn Jesus nie geboren wäre?