Mitten im Tod sind wir vom Leben umgeben!
Heiko A. Oberman schließt seine Biographie von Martin Luther mit den folgenden Worten:
Die mittelalterliche Todeswarnung: “Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben” hatte Luther im Glauben zum Lebensruf gekehrt: “Mitten im Tode sind wir vom Leben umgeben!” (Luther: Mensch zwischen Gott und Teufel (Berlin: Siedler, 1982), S. 344)
Die letzten Stunden vor Luthers Tod waren von Hoffnung, Zuversicht und tiefem Frieden gezeichnet.
“Mitten im Tod sind wir vom Leben umgeben!”
David B. Calhoun beschreibt die letzten Stunden von Luthers Leben wie folgt:
Martin Luther starb in den frühen Morgenstunden des 18. Februar 1546, nur ein paar Schritte von dem Haus in Eisleben entfernt, in dem er zweiundsechzig Jahre zuvor geboren wurde. Eine Menschenmenge stand um sein Bett herum und versuchte, ihn zu trösten, während er beständig wiederholte: ‘So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab.’ Sein Trost lag nicht darin, was er alles für Gott getan hatte, nicht in seiner Liebe für Gott, aber in Gottes Liebe zu ihm, die so groß war, dass er seinen einzigen Sohn gab, um für seine Sünden zu sterben. Luther widmete sein Leben der Predigt und Lehre allein der Schrift, allein des Christus, allein der Gnade, allein empfangen durch den Glauben. Seine große Botschaft bestand darin, dass “das Leben eines Christen verbunden ist mit der Lebenslinie der Barmherzigkeit, die Gott in Christus geschaffen hat. Deshalb lebt der Christ wahrlich allein durch den Glauben anstatt durch die Verdienste guter Werke, die irrtümlicherweise dazu dienen sollen, Gott zufriedenzustellen.”
Luthers langjähriger Freund Justus Jonas, damals Pfarrer in Halle, fragte: ‘Verehrter Vater, wollet ihr auf Christum und die Lehre, wie ihr sie gepredigt, beständig sterben? “Ja”, heißt
es zum letzten Male mit klarer Stimme. (“Treu bis ans Ende: Luther in seinen späten Jahren (1530-1546)” S. 117f. in Luthers Vermächtnis, Hrsg. R.C. Sproul und Stephen J. Nichols (Waldems: 3L Verlag, 2017))
Solch eine Geborgenheit und Zuversicht kann nur haben wer Christus hat und in ihm das Leben.
Lebensanzeige
Obermans Kommentar zu Luthers Tod und Eintritt ins ewige Leben erinnert mich an einen Wunsch meiner Mutter, als sie vor jetzt mittlerweile acht Jahren mit 66 Jahren starb: sie wollte, dass wir eine Lebensanzeige statt einer Todesanzeige verschickten. Statt dem Wort “Todesanzeige” sollte das Wort “Lebensanzeige” oben als Überschrift auf der Anzeige stehen, die wir an Verwandte und Freunde verschickten. Statt einem schwarzen Rand sollte ein goldener Rand die Lebensanzeige zieren.
Ihrer Überzeugung, dass das Ableben hier auf Erden lediglich ein Übergang zum eigentlichen Leben ist, verlieh sie auch dadurch Ausdruck, dass sie mich bat, bei ihrem Begräbnis die folgenden Worte zu verlesen:
Meine Beerdigung sollte eigentlich keine Trauerfeier, sondern ein Freudenfest sein. Für die Zurückbleibenden ist es sicher traurig und auch für den, der gehen muss, solange er noch hier ist. Aber was uns als errettete Christen erwartet, ist eine Welt ohne Tränen, Trauer, Schmerzen und Leid. So hat es uns Gott in der Offenbarung versprochen. Diese manchmal so mühsame Welt zu erlassen und in den Himmel zu gehen, ist also wirklich kein Grund zur Trauer, sondern ein Grund zu Freude.
Der Tod meiner Mutter war wahrhaftig vom Leben umgeben.
Schauen Sie, ich, Pensionist, habe das NT (nur dieses !!) privat während Monaten ”studiert” und für ”zu leicht befunden”. Vor dem Weltuntergang kommt niemand nirgends hin, weder in Hölle, Fegfeuer oder gar… Himmel! Folglich ist das 1950er Dogma der Himmelfahrt Mariens reinster Unfug > Volks-verdummung, wie noch manch anderes, was im NT steht. Auch der Marienkult: Unsinn, da Jesus ja sein in J.19,26 benanntes ”Weib” in Mk. 3,33 nicht empfing. Wenn Luther nun zum Besten gibt, dass man als Christ nichts zu seinem Heil beitragen könne, sondern nur durch die GNADE Gottes erhört werde, dann sind beide Ansagen falsch, denn letztere ist Gehirn-waschung = Zwang zum unbedingten Glauben ohne Nachzudenken > Lk 18,17. Nicht mal Gedanken-, Glaubens-Neutralität ist erlaubt. Nein, unbedingter Zwangsglaube muss es sein. Nun, man kann niemand zu etwas zwingen zu glauben, das er nicht versteht. Auch das Trinitätsdogma ist verquer, weshalb 869 Vers 4,24 klammheimlich abgeschafft wurde, natürlich ohne Fussnote im NT. Wie es um den Judenheil-Vers J. 4,22 steht, ist mir leider noch unbekannt. Schauen Sie, Sie alle betreiben nur Rosinenpicktaktik unter sträflicher Auslassung missliebiger NT-Stellen. So geht das nicht! Entweder gelten alle Verse oder keine > J. 21,25 sagt ja ferner alles. Nehmen Sie bitte Stellung dazu! denn ich habe beileibe nicht alles gesagt > J. 19,11. 20.09.20
Lieber Herr Dörflinger, wir freuen uns, dass Sie das Johannesevangelium so aufmerksam gelesen haben. Für mich sind leider nicht wirklich alle Fragen, die sie aufwerfen, nachvollziehbar und verständlich. So ist z.B. Joh. 4,24 in meiner Bibel und somit nicht klammheimlich abgeschafft. Wir Autoren auf diesem Blog, glauben nicht an die Himmelfahrt Maria und stimmen ihnen somit in diesem Punkt vollkommen zu. Nirgends ist davon die Rede in der Bibel. Das ist ganz richtig. Sehr wohl ist aber Jesus Christus von den Toten auferstanden und gen Himmel gefahren und wird eines Tages wiederkommen. Und so muss ein jeder Mensch eines Tages sich vor dem HERRN aller HERREN und König aller Könige, Jesus Christus, verantworten. Es ist unser Wunsch und Gebet, dass suchende Menschen wie sie, durch Jesus Christus dann die Gewissheit des ewigen Lebens haben: “30 Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. 31 Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.” (Joh 20, 30-31). Dazu ist die Bibel geschrieben. Hören sie sich doch gerne mal einige unserer Predigten zu diesem Thema an: https://youtu.be/mMvDHBLheZ8; https://youtu.be/sNWGq6xJjzw