Beziehungen #4: Was mach ich vorher?
Dies ist der vierte Artikel in einer Serie zum Thema Beziehungen.
- Beziehungen #1: Im Bild Gottes geschaffen
- Beziehungen #2: 3 Arten von Beziehungen
- Beziehungen #3: Wie weit darf man gehen?
- Beziehungen #4: Was mach ich vorher?
- Beziehungen #5: Partnerwahl
Die Ehe scheint uns manchmal so wichtig, dass alles andere davor nur wie ein Vorspiel erscheint. Besonders Mädchen neigen dazu ihr Leben zu einem nicht unwesentlichen Teil, auf das Finden des Richtigen und die Planung ihrer Hochzeit inklusive Kleid und Lokalität auszurichten. Diese Einstellung ist zum Teil gerechtfertigt, da die Bibel der Ehe einen hohen Stellenwert gibt, auf der anderen Seite war unser Herr Jesus Christus nie verheiratet und war trotzdem der glücklichste, zufriedenste und erfüllteste Mensch der jemals gelebt hat.
Gott hat uns “die Zeit vorher” gegeben als Vorbereitung auf die Ehe.
Deine Familie zum Beispiel ist dir gegeben um darin heran zu wachsen. Deine jüngeren Geschwister sind ein Training für dich als zukünftige Mutter oder Vater. Wenn sie dir jetzt lästig sind und du dich nicht in ihr Leben investierst, wirst du es wahrscheinlich auch bei deinen Kindern nicht anders machen. Dein Vater ist dir gegeben um Gehorsam und Respekt zu lernen. Deine Mutter ist dir als Sohn gegeben um dich zu lehren wie man einer Frau dient und sie liebt. Die Familie ist der Kontext in dem du Liebe, Hilfsbereitschaft und Selbstaufopferung in einem geschützten Umfeld erlernen kannst: Dinge die dir später von großem Nutzen und Gott zur Ehre sein werden. Außerdem kannst du viele praktische Fähigkeiten von deinen Eltern lernen, die du später als Vater und Mutter gut gebrauchen kannst. Verpasse diese Trainingsmöglichkeit nicht.
Als junger Single hast du so viel Zeit wie du bis zur Pension nicht mehr haben wirst. Nutze sie weise. Arbeite an deinem Charakter. Werde die Person, die der Mensch, den du heiraten willst, heiraten will. Es ist nichts Falsches daran hohe Ansprüche an seinen zukünftigen Partner zu haben, aber es ist absolut lächerlich wenn sich hohe Ansprüche mit einer geringen Leistung deinerseits verbinden.
Du hast Zeit die Person zu werden, die die Person die du einmal heiraten willst gerne heiraten würde. – Doug Wilson
Nutze die Zeit Gott kennen zu lernen. Lies in Seinem Wort und zwar nicht nur ein bisschen vor dem Schlafengehen. Lies die Bibel mindestens einmal im Jahr durch. Das schaffst du wenn du jeden Tag 3-4 Kapitel liest, was einem Zeitaufwand von ca. 30min entspricht. Nimm dir darüber hinaus Zeit Gottes Wort richtig zu studieren und tiefgehende Bücher zu lesen.
Bring dich in der Gemeinde ein, denn gerade in der Gemeinschaft von Gottes Leuten wirst du Ihn besser kenne lernen und Ihm ähnlicher werden. Die meisten Gemeinden sind sehr dankbar für jeden Mitarbeiter im Dienst egal ob es Jungschar, Kindergottesdienst, Hauskreis oder Ähnliches ist. Diese Dienste und die Verkündigung darin wird oft gering geschätzt und ist doch neben der christlichen Erziehung das Hauptmittel, das Gott gebraucht um Leute zu sich zu ziehen, denn 70% bekehren sich vor ihrem 18. Geburtstag. Vielleicht sind die Bekehrungen nicht so spektakulär wie später aber das sollte uns doch lieber sein, statt Menschen zuerst in den Morast der Sünde abstürzen zu sehen und sie erst dann zu erreichen.
Mit dem Gründen eines Bibelkreis wirst du unbezahlbare Fähigkeiten erwerben und Erfahrungen machen. Als Mann wirst du lernen zu leiten und Verantwortung zu übernehmen, die zwei männlichsten Eigenschaften überhaupt. Als Frau wirst du lernen andere Frauen zu lehren und ihnen zu dienen, eine in vielen Gemeinden sehr vernachlässigte Praxis (Titus 2,4).
All diese Dienste sind auch der beste Kontext um auch deinen Zukünftigen kennen zu lernen, da ihr dann schon gleiche Interessen und Grundausrichtung habt. Bis es soweit ist, kannst du schon einmal für ihn beten. Damit kannst du Einfluss auf sein Leben nehmen und ihm helfen zu wachsen und ein guter/ eine gute Ehemann/frau zu werden. Mit deinem Gebet, so schwach es auch scheinen mag, kannst du Geduld, Liebe, Leidenschaft, Fleiß in ihm/ihr wachsen lassen.