Rezension: Timotheus Magazin #14 – Der Zorn Gottes
Die Herausgeber des Timotheus Magazins haben uns gebeten eine Rezension zum neuesten Magazin zu schreiben. Das mache ich natürlich gerne, da ich seit der ersten Ausgabe Leser bin und die Idee sowie die graphische Umsetzung spitze finde. Alle bisherigen Ausgaben können auf Issuu kostenlos gelesen werden.
Diese Ausgabe trägt den in unserer Zeit auch unter Christen leider oft als anstößig angesehen Titel “Der Zorn Gottes”. Ich denke die Skepsis diesem Thema gegenüber kommt auf der einen Seite daher, dass wir in einer Wohlfühlkultur leben und alles was hart und unangenehm ist nicht sein darf. Auf der anderen Seite stammt die Abneigung diesem Thema gegenüber aus einer mehr oder weniger legitimen Überreaktion auf falsche oder übertriebene Lehre. Ich bin schon gespannt ob diese Ausgabe diesem schwierigen Thema gerecht wird.
Aus dem Inhalt:
Zorn und Sühnung – Waldemar Dirksen
Der deutsche “Puritaner” – Hans-Werner Deppe
Das Wesen seines Zorns – Kurt Vetterli
Der Kelch des Zorns – Nils Freerksema
Zorn vs. Zorn – Jörn Krebs
Der Zorn Gottes im Alten Testament – Andreas Münch
Wahre Reformation … bekämpft Falsches! – Jochen Klautke
Was mir gefehlt hat
Differenzierung: “Gottes Zorn wird nicht durch seine Barmherzigkeit gemindert.” S.5 Ist es nicht genau das was am Kreuz passiert? Gottes Barmherzigkeit trägt den Zorn selbst, anstatt ihn dem Sünder auf zu bürden. Besser wäre vielleicht: “Gottes Barmherzigkeit übergeht Gottes Zorn nicht einfach, sondern schafft einen Ausweg.”
Klarheit: Wurde der Zorn Gottes für alle Sünder durch den Tod seines eigenen Sohnes besänftigt? S.6 Wie bekomme ich daran Anteil? Wobei ich sagen muss, dass diese Fragen später im Magazin noch beantwortet werden.
Wie zeigt Gottes Zorn seine Herrlichkeit?
“Im Kern fehlt uns Menschen einfach die Fähigkeit , Zorn und Liebe miteinander zu vereinbaren…”S.19 Wirklich? Ist es nicht oft so, dass wir gerade auf Leute die wir sehr Lieben besonders zornig sind und selbst im Zorn gegen unsere Geliebten diese innig lieben.
Was sehr gut war
Gottes Zorn ist nicht nur im Kommen begriffen, sondern ist bereits da. Römer 1,18-32 + Römer 13,1-7. “Gottes Zorn sich in der Gegenwart sowohl durch den moralischen Verfall der Gesellschaft als auch durch die staatliche Justiz offenbart”. S.6
“Gottes Zorn wird nicht durch seine Langmut aufgehoben, sondern bestenfalls aufgeschoben.” S.6
Der Zorn Gottes ist nicht Launenhaft oder jähzornig er ist nicht emotional aufgeladen und kein Defizit im Charakter Gottes, sondern die exakt angemessene, kontrollierte Reaktion auf Sünde und natürlich auch auf den Sünder.
“wir müssen bejahen und annehmen, dass Gott gleichzeitig liebt und zornig ist. S.9
Gott liebt zuerst seine eigene Ehre und sein Zorn richtet sich gegen alles, was seine Ehre nicht sucht oder ablehnt. S.9
Differenzierung des Zorns Gottes.
Dem Zorn Entfliehen kann man nur in Christus.
Der Kelch des Zorns und der Kelch des Heils.
Unterscheidung des göttlichen Zorns im Gegensatz zum menschlichen Zorn.
“Anders als viele meinen ist Gottes Liebe in seiner gütigen Perfektion begründet und nicht in der Lieblichkeit des Geliebten.” S.18
Die Betonung des Ernstes und die Ermahnung zur Weisheit in Bezug auf Reformation in der Gemeinde. S.27
Fazit
Ein gerade in unserer Zeit schwieriges Thema wird klar biblisch und weder naiv noch einseitig erklärt. Eine der besten und ausgewogensten Ausgaben bis jetzt.
Vielen Dank für die Rezension!